Daten überarbeiten, die am falschen Ort angezeigt werden
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Daten überprüfen
Als Erstes laden Sie die Daten herunter, die Ihnen Ihr Kollege gesendet hat, und sehen sie sich an.
- Laden Sie die Datei FloodAreas.zip herunter, und entpacken Sie sie an einem Speicherort auf dem Computer, z. B. Laufwerk C:\.
- Öffnen Sie den entpackten Ordner FloodAreas.
Er enthält sieben Dateien. Zusammen ergeben diese Dateien ein Shapefile, ein räumliches Datenformat. Es ist keine Datei namens FloodAreas.prj vorhanden. Eine PRJ-Datei enthält normalerweise die Koordinatensysteminformationen.
- Öffnen Sie ArcGIS Pro. Wenn Sie dazu aufgefordert werden, melden Sie sich mit Ihrem ArcGIS-Konto an.
Hinweis:
Wenn Sie über keinen Zugriff auf ArcGIS Pro oder über kein ArcGIS-Organisationskonto verfügen, informieren Sie sich über die Optionen für den Zugriff auf die Software.
- Klicken Sie auf dem ArcGIS Pro-Startbildschirm unter Neues Projekt auf Ohne Vorlage beginnen.
- Klicken Sie auf dem Menüband auf der Registerkarte Einfügen in der Gruppe Projekt auf Neue Karte.
Eine Weltkarte wird angezeigt.
- Klicken Sie auf dem Menüband auf der Registerkarte Karte in der Gruppe Layer auf Daten hinzufügen.
- Navigieren Sie im Fenster Daten hinzufügen zum Ordner FloodAreas.
Nur eine der sieben Dateien, die Ihnen zuvor angezeigt wurden, ist im Ordner FloodAreas sichtbar. Shapefiles werden in Form mehrerer Dateien gespeichert, fungieren in einem GIS aber als ein einzelner Layer.
- Klicken Sie auf FloodAreas.shp und dann auf OK.
Im Bereich Inhalt wird ein neuer Layer angezeigt. Er ist nur schwer auf der Karte erkennbar, da er sehr klein ist.
- Klicken Sie im Bereich Inhalt mit der rechten Maustaste auf FloodAreas, und wählen Sie Auf Layer zoomen aus.
Die Karte zoomt nicht wie erwartet auf England. Stattdessen werden die Kartendaten mitten im Meer angezeigt.
- Verkleinern Sie die Ansicht, bis die Westküste Afrikas zu sehen ist.
- Klicken Sie auf dem Menüband auf der Registerkarte Karte in der Gruppe Layer auf Grundkarte, und wählen Sie Weltkarte in Atlasdarstellung aus.
Hinweis:
Wenn die Grundkarte Weltkarte in Atlasdarstellung nicht in der Grundkarten-Galerie vorhanden ist, können Sie diesen Schritt überspringen und mit der bisherigen Grundkarte fortfahren.
Die Überschwemmungsdaten sind in der Nähe des Schnittpunktes von Nullmeridian und Äquator verortet: 0 geographische Breite und Länge. Dieser Punkt wird auch als Null Island bezeichnet. Wenn Daten bei Null Island verortet werden, bedeutet das zumeist, dass in diesem Layer die Metadaten für die Bestimmung des Koordinatensystems fehlen.
In diesem Fall werden die Daten nicht genau bei Null Island, sondern in der Nähe verortet. Dies legt nahe, dass es sich um dasselbe Problem handelt. Deshalb überprüfen Sie als Nächstes, ob für diesen Layer ein Koordinatensystem definiert ist.
- Klicken Sie im Bereich Inhalt mit der rechten Maustaste auf FloodAreas, und wählen Sie Eigenschaften aus.
- Klicken Sie im Fenster Layer-Eigenschaften auf Quelle. Blenden Sie den Abschnitt Raumbezug ein.
Dieser Layer hat ein unbekanntes Koordinatensystem.
- Klicken Sie auf Abbrechen.
Das richtige Koordinatensystem ermitteln
Der Layer FloodAreas verfügt über die Koordinaten der geographischen Längen- und Breitengrade für jeden Stützpunkt, jedoch kann er sie keinem Koordinatensystem zuordnen. Sie stellen daher als Nächstes ein paar Nachforschungen an, um das richtige Koordinatensystem für den Layer zu ermitteln.
Hinweis:
Die Längen- und Breitengrade allein reichen nicht aus, um eine Position zu bestimmen. Sie müssen ebenso wissen, in welchem Koordinatensystem die Koordinaten vorliegen. Den Grund dafür erfahren Sie im Beitrag Geographic vs Projected Coordinate Systems des ArcGIS Blogs.
Sie fragen bei Ihrem Kollegen nach, woher die Daten stammen. Sie erhalten die Antwort, dass es sich um eine Teilmenge aus einem größeren Dataset der Umweltbehörde handelt. Sie rufen den mitgesendeten Link auf und suchen nach Informationen zum Koordinatensystem.
- Rufen Sie die Elementseite Environment Agency: Flood Map for Planning (Rivers and Sea) - Flood Zone 2 auf. Suchen Sie nach den Wörtern coordinate system, spatial reference und projection.
Auf der Seite wird kein Koordinatensystem erwähnt. Sie müssen die Suche somit fortsetzen.
- Klicken Sie auf den Link Defra Data Services Platform, und suchen Sie dort nach denselben Wörtern.
Auch auf dieser Seite sind die Schlüsselwörter nicht zu finden.
- Ungefähr in der Mitte der Seite befindet sich der Abschnitt Spatial information, den Sie nun erweitern.
Unter Coordinate reference system ist ein Link aufgeführt: http://www.opengis.net/def/crs/EPSG/0/27700. EPSG ist die Abkürzung der European Petroleum Survey Group. Diese Arbeitsgruppe unterhält eine Datenbank mit Koordinatensysteminformationen. Halten Sie Ausschau nach einer 4- oder 5-stelligen EPSG-Nummer, die mit den Daten verknüpft ist, denn höchstwahrscheinlich handelt es sich dabei um einen ID-Code für das Koordinatensystem. Die Nummer 27700 am Ende der URL gibt wahrscheinlich das Koordinatensystem für die Daten des Layers FloodAreas an.
- Klicken Sie auf http://www.opengis.net/def/crs/EPSG/0/27700.
Eine XML-Datei wird angezeigt. Sie enthält verschiedene 4- und 5-stellige Codes, doch nur der Code 27700 ist zweimal genannt:
- gml:id="epsg-crs-27700
- <gml:identifier codeSpace="EPSG">27700</gml:identifier>
Der Name British National Grid wird dreimal erwähnt. Dabei handelt es sich um das nationale Koordinatensystem für Großbritannien. 27700 ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der EPSG-Code dieses Koordinatensystems.
- Schließen Sie den Webbrowser.
Den Layer aktualisieren
Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben Sie das richtige Koordinatensystem für die Daten ermittelt. In den nächsten Teilschritten legen Sie das Koordinatensystem "British National Grid" als Koordinatensystem für den Layer fest, und überprüfen, ob die Daten an der richtigen Position dargestellt werden. Dazu verwenden Sie das Geoverarbeitungswerkzeug Projektion definieren.
- Kehren Sie zu ArcGIS Pro zurück. Klicken Sie über dem Menüband auf Befehlssuche.
- Geben Sie Projektion definieren ein. Klicken Sie in der Liste der Suchergebnisse auf Projektion definieren (Data Management Tools).
Daraufhin wird der Bereich Geoverarbeitung angezeigt.
- Wählen Sie unter Eingabe-Dataset oder Feature-Class die Option FloodAreas aus.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Koordinatensystem auswählen, um zur Option Koordinatensystem zu gelangen.
Das Fenster Koordinatensystem wird angezeigt.
- Geben Sie in der Suchleiste die Zahl 27700 ein, und drücken Sie die Eingabetaste.
Die Liste Verfügbare XY-Koordinatensysteme wird gefiltert. Das einzige Element, das den Suchkriterien entspricht, ist British National Grid.
- Klicken Sie auf British National Grid, damit die Schaltfläche Aktueller XY-Wert mit diesem Koordinatensystem aktualisiert wird.
- Klicken Sie auf OK.
Durch das Werkzeug Projektion definieren wird kein neuer Layer erstellt. Stattdessen werden die Metadaten des vorhandenen Layers geändert. Da für den Layer FloodAreas noch kein Koordinatensystem definiert ist, werden weder Informationen überschrieben, noch gehen Informationen verloren.
Vorsicht:
Wenn Sie das Werkzeug Projektion definieren für einen Layer verwenden, bei dem Sie davon ausgehen, dass ein falsches Koordinatensystem vorliegt, sollten Sie sich vor der Werkzeugausführung unbedingt den Namen des ursprünglichen Koordinatensystems notieren. Die durch das Werkzeug vorgenommenen Änderungen können nur rückgängig gemacht werden, indem das Werkzeug erneut ausgeführt und das ursprüngliche Koordinatensystem wieder festgelegt wird.
- Klicken Sie auf Ausführen.
Die Karte wird aktualisiert, und die Daten erscheinen jetzt nicht mehr mitten im Meer.
- Klicken Sie im Bereich Inhalt mit der rechten Maustaste auf FloodAreas, und wählen Sie Auf Layer zoomen aus.
Die Daten werden an der erwarteten Position dargestellt: auf beiden Seiten der Flussmündung des Humber an der Ostküste Englands. Zudem stimmen sie mit der Landschaft auf der Grundkarte überein. British National Grid ist das richtige Koordinatensystem für diesen Layer.
Hinweis:
Weitere Informationen zur Verwendung des Werkzeugs Projektion definieren finden Sie im Beitrag Define Projection or Project? des ArcGIS Blogs.
- Schließen Sie ArcGIS Pro.
Es ist nicht notwendig, die Karte zu speichern. Die Änderungen, die Sie in diesem Lernprogramm vorgenommen haben, wurden nicht auf die Karte angewendet, sondern auf die Daten. Wenn Sie von nun an den Layer FloodAreas einer neuen Karte hinzufügen, wird er an der richtigen Position dargestellt.
In diesem Lernprogramm haben Sie festgestellt, dass ein Layer an der falschen Position dargestellt wurde, da kein Koordinatensystem definiert war. Sie haben Nachforschungen angestellt, um den Namen des Koordinatensystems zu ermitteln, und haben dann den Layer mit dem Werkzeug Projektion definieren aktualisiert. Sie haben die Daten erfolgreich repariert, sodass sie ab sofort an der richtigen Position dargestellt werden.
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