Karte mit mehreren Maßstäben erkunden
Als Erstes vergrößern und verkleinern Sie die Karte. Das haben Sie wahrscheinlich auch schon vorher einmal gemacht, aber vielleicht war Ihnen dabei noch nicht aufgefallen, wie aus einer durchdacht gestalteten Karte mit mehreren Maßstäben viele Karten werden können, die je nach Maßstab eine andere, nuanciertere Perspektive zeigen.
- Öffnen Sie die Webkarte What is the predominant number of units per housing structure in the area?
Diese Karte wurde von Julia Holtzclaw (Esri) auf Basis von Daten des American Community Survey (ACS) des U.S. Census Bureau erstellt.
Die Karte zeigt ein Dreieck für jeden Zählbezirk in den Vereinigten Staaten. Die blauen Dreiecke stellen Bezirke dar, in denen die häufigste Wohnform ein freistehendes Einfamilienhaus ist. Die anderen Farben stehen für Bezirke, in denen Gebäude mit mehreren Wohneinheiten häufiger vorkommen. Größere Dreiecke stehen für mehr Wohneinheiten.
In diesem Maßstab zeigt die Karte, wo die dichter besiedelten Zentren im Großraum Los Angeles zu finden sind.
- Vergrößern Sie die Karte, bis die Bezirke sichtbar werden (schattiert in der Farbe der Dreiecke).
- Vergrößern Sie weiter, bis das Straßennetz sichtbar ist.
In diesem Maßstab übernehmen die schattierten Polygone die primäre Symbolisierung der Karte. In diesem Maßstab erzählt die Karte eine Geschichte über die Arten von Wohneinheiten, die in den einzelnen Stadtvierteln zu finden sind.
- Verkleinern Sie die Ansicht, bis der gesamte Staat Kalifornien zu sehen ist.
Hier steht jedes Dreieck für ein County und nicht für einen Zählbezirk.
- Schwenken und zoomen Sie die Ansicht, um den Rest des Landes zu erkunden.
Dass die Daten in der herausgezoomten Ansicht auf County-Ebene dargestellt werden, liefert Ihnen ein besseres Bild von den Wohntrends im gesamten Land. Sie sehen, dass in den meisten Teilen des Landes Einfamilienhäuser (blau dargestellt) die Norm sind.
Interaktive Karten ermöglichen es dem Kartografen, je nach Maßstab unterschiedliche Informationen zu sehen. Wenn in dieser Karte die Informationen für die Zählbezirke in allen Maßstäben zu sehen wären, wären die Dreiecke zu groß und zu eng beieinander positioniert, um sie in kleinen Maßstäben (herausgezoomt) noch gut erkennen zu können.
Und sie wären zu klein und wenige, um sie in großen Maßstäben (hineingezoomt) gut erkennen zu können.
Da die Karte mit mehreren Maßstäben angelegt ist, lässt sie sich in jedem Maßstab gut lesen. So kann ein und dieselbe Karte lokale, regionale und nationale Daten zu Wohneinheiten liefern.
Hinweis:
Ein weiteres Beispiel für eine Karte mit mehreren Maßstäben ist die EsriBilddaten-Grundkarte. Beobachten Sie, wie die Satellitenbilder zunächst Wälder, Wüsten und Ozeane auf kontinentaler Ebene zeigen und dann zu detaillierten Darstellungen von Dörfern, Straßen und Feldern wechseln.
Multivariate Symbolisierung erkunden
Bisher haben Sie gesehen, wie diese interaktive Karte durch ihr Design mit mehreren Maßstäben eine große Menge an Informationen vermitteln kann. Als Nächstes sehen Sie sich an, welche Informationen sie durch ihre Symbole vermittelt. Diese Karte verwendet eine Form der multivariaten Symbolisierung, d. h. sie kann mehrere Variablen in einem Einzelsymbol darstellen.
- Vergrößern Sie einen beliebigen Teil der Karte, bis die Daten für jeden Zählbezirk zu sehen sind.
- Wenn der Bereich Legende neben der Karte nicht sichtbar ist, klicken Sie in der (dunklen) Werkzeugleiste Inhalt auf die Schaltfläche Legende.
- Sehen Sie sich den Bereich Legende an.
Der erste Teil der Legende erklärt die Farbe der einzelnen Symbole auf der Karte.
Die blauen Dreiecke stellen Gebiete dar, in denen die häufigste Wohneinheit ein freistehendes Einfamilienhaus ist. Gelbe Dreiecke stellen Gebiete dar, in denen sich die häufigste Wohneinheit in Gebäuden mit 50 oder mehr Einheiten befindet.
Der zweite Teil der Legende erklärt, wofür die Größe der einzelnen Symbole steht.
Die größten Dreiecke repräsentieren Gebiete mit 6.000 oder mehr Wohneinheiten, während die kleinsten Dreiecke Gebiete mit 2.000 oder weniger Wohneinheiten darstellen.
Auf der Karte stellen große gelbe Dreiecke Gebiete mit vielen Wohneinheiten dar, die meisten davon in großen Gebäuden, während kleine blaue Dreiecke Gebiete mit wenigen Wohneinheiten darstellen, die meisten davon freistehende Einfamilienhäuser.
Auf der Karte werden Sie sehen, dass einige Dreiecke in einem intensiveren Farbton dargestellt werden als andere. Die Stärke des Farbtons (bzw. anders gesagt die Transparenz) hängt mit dem Anteil der vorherrschenden Kategorie in diesem Bezirk ab. Wenn alle Wohneinheiten in einem Bezirk in dieselbe Kategorie fallen, hat das Dreieck eine intensive Farbe. Wenn die Wohneinheiten gemischt sind, wird das Dreieck weniger farbintensiv (transparenter) dargestellt, um zu zeigen, dass die vorherrschende Kategorie keine hohe Dominanz hat.
Diese Symbolisierung vermittelt eine Vielzahl von Informationen. Sie zeigt durch die Farbe die vorherrschende Kategorie, durch die Farbintensität/Transparenz den Grad der Dominanz und durch die Größe die Anzahl der Wohneinheiten an.
- Zoomen und schwenken Sie die Karte, um die geographischen Muster zu sehen, die durch diese Symbole entstehen. Sehen Sie sich verschiedene Städte an, um mehr über die dortigen Siedlungsmuster zu erfahren.
In Chicago fächert sich die Dichte der Wohnbebauung am Meeresufer auf.
In Baltimore werden die Wohneinheiten außerhalb der Stadt von aneinander gereihten Einfamilienhäusern dominiert (auch als Reihenhäuser bezeichnet).
In New York wird die Wohnlandschaft von Manhattan von Gebäuden mit 50 oder mehr Wohneinheiten dominiert. Am nördlichen Ende des Stadtbezirks sind jedoch etwas kleinere Gebäude mit jeweils 20 bis 49 Wohneinheiten (grün dargestellt) häufiger anzutreffen.
Die multivariate Symbolisierung dieser Karte vermittelt viel mehr als nur die Position der Zählbezirk. Sie übersetzt eine große Menge an statistischen Informationen in sichtbare geographische Muster. Diese Symbolisierung heißt Vorherrschende Kategorie und Größe und ist nur einer von vielen Smart-Mapping-Styles in ArcGIS Online.
Hinweis:
Ein weiteres Beispiel für Smart-Mapping finden Sie im Fallbeispiel Taxi Cab Terrain. Sie enthält mehrere Karten mit sich überlappenden proportionalen Symbolen.
Eine effektive Symbolisierung ist für die Gestaltung interaktiver Karten unerlässlich. Exzellente Daten sind nur dann nützlich, wenn sie klar kommuniziert werden. Um zu erfahren, wie Sie Ihre eigenen Karten mit Smart-Mapping gestalten können, probieren Sie das Lernprogramm Die Symbolisierung für eine thematische Karte in ArcGIS Online entwerfen aus.
Pop-ups erkunden
Interaktive Karten ermöglichen eine komplexere Symbolisierung, denn die Benutzer können auf die Symbole klicken, um genaue Werte zu finden. Als Nächstes erkunden Sie die Pop-ups dieser Karte und lernen, wie eine effektive Formatierung sie von einer Liste mit Attributwerten unterscheidet.
- Klicken Sie auf der Karte auf ein Dreieck oder farbiges Polygon.
Ein Pop-up wird angezeigt.
- Klicken Sie oben im Pop-up auf die Schaltfläche Andocken.
Das Pop-up dockt an einer Seite der Karte an und wird größer dargestellt, sodass der gesamte Inhalt zu sehen ist.
Das Pop-up gibt die von der Symbolisierung gelieferten Informationen wieder – die vorherrschende Anzahl der Wohneinheiten nach Struktur – aber es enthält auch die Zählbezirksnummer, den Prozentsatz der Wohneinheiten, die freistehende Einfamilienhäuser sind, und ein Balkendiagramm, das die Aufteilung der Wohneinheiten im Bezirk zeigt.
Pop-ups sehen aber nicht immer so aus. Standardmäßig enthalten Pop-ups eine Liste von Attributen für das ausgewählte Feature. Die folgende Abbildung zeigt, wie das Pop-up standardmäßig ohne Anpassung aussehen würde. Einige der aufgelisteten Attribute wie Total Housing Units sind relevant für die Karte und manche wie Area of Water (Square Meters) nicht.
Standard-Pop-ups sind hilfreiche Werkzeuge, die Ihnen eine Vielzahl von Informationen liefern, die über die auf der Karte sichtbaren Symbole hinausgehen. Durchdacht gestaltete Pop-ups sind jedoch noch nützlicher. In dieser Karte werden die in den Attributen des Features aufgeführten Standardzahlen in zwei kurzen Sätzen und einem Balkendiagramm wiedergegeben, dessen Farben denen in der Karte entsprechen. Durch diese Styling-Entscheidungen ist ein Pop-up entstanden, das viel einfacher zu verstehen ist als das Standard-Pop-up.
- Zeigen Sie im Pop-up auf die Balken im Balkendiagramm.
Es wird die Anzahl der Wohneinheiten in jeder Kategorie angezeigt.
Vor allem dieses Balkendiagramm gibt die komplexere Geschichte der verschiedenen Zählbezirke wieder. In einer statischen Karte wären diese Informationen nur als mehrseitiger Bericht verfügbar, der zeitaufwändig zu durchsuchen wäre.
Hinweis:
Ein weiteres Beispiel für formatierte Pop-ups finden Sie in der Karte Five Years of Drought. In den Pop-ups dieser Karte ist anstelle eines Diagramms farbiger Text zu sehen.
In fast allen interaktiven Karten werden Pop-ups verwendet. Sie sind oft so formatiert, dass sie die Daten zusammenfassen und visualisieren.
Eine interaktive Karte kann viel mehr Informationen enthalten und vermitteln als eine statische Karte. Muster können auf lokaler und nationaler Ebene betrachtet werden, indem Sie die Karte vergrößern und verkleinern. Komplexe und subtile Symbolisierungen, die sich mit dem Maßstab ändern, sind mit Smart-Mapping möglich. Details für bestimmte Ort sind sofort über die Pop-ups verfügbar.
Die Webkarte, die Sie in diesem Lernprogramm kennengelernt haben, ist ein gutes Beispiel für die Leistungsfähigkeit interaktiver Karten. Sie ist aber auch als App verfügbar, nämlich als Dashboard A Look at Housing Stock in the US. Fahren Sie mit dem nächsten Lernprogramm in der Reihe Eine interaktive Karte erkunden fort, um mehr über Kartenanwendungen zu erfahren.