Ein Projekt öffnen und Datasets überprüfen
Bevor Sie mit dem Verwenden von Python zum Ausführen von Geoverarbeitungswerkzeugen beginnen, laden Sie die Datasets herunter, öffnen ein neues Projekt und prüfen die Datasets, die verwendet werden sollen.
- Laden Sie die Lernprogrammdaten herunter, und extrahieren Sie den Inhalt in ein Verzeichnis auf Ihrem Computer.
Die .zip-Datei enthält einen Ordner namens PythonGP.
In diesem Lernprogramm werden die Daten in C:\Lessons\PythonGP\ angezeigt. Sie können einen anderen Ordner verwenden. Achten Sie dann jedoch darauf, die Pfade in den folgenden Anweisungen anzupassen.
- Starten Sie ArcGIS Pro.
- Klicken Sie in ArcGIS Pro neben Zuletzt verwendete Projekte auf Anderes Projekt öffnen.
- Navigieren Sie im Fenster Projekt öffnen zum Ordner, den Sie aus der Datei PythonGP.zip extrahiert haben, klicken Sie auf Python Geoprocessing.aprx, um das Projekt auszuwählen, und klicken Sie auf OK.
Das Projekt wird geöffnet. Die aktuelle Karte zeigt die Grenzen der kanadischen Stadt Toronto. Sie fügen dieser Karte nun verschiedene Feature-Classes hinzu.
- Wenn der Bereich Katalog nicht sichtbar ist, klicken Sie auf die Registerkarte Anzeigen und auf Bereich "Katalog".
- Verankern Sie den Bereich Katalog rechts neben der Karte.
- Blenden Sie im Bereich Katalog den Bereich Ordner und dann PythonGP ein.
- Erweitern Sie die File-Geodatabase Toronto.gdb.
Die Geodatabase enthält mehrere Feature-Classes.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Feature-Class ambulances, und klicken Sie auf Zu aktueller Karte hinzufügen.
Diese Feature-Class stellt die Standorte in Toronto dar, an denen Krankenwagen stationiert sind.
- Fügen Sie die Feature-Classes fire_stations und communities zur selben Karte hinzu.
Diese Feature-Classes stellen die Feuerwachen bzw. die Gemeindegrenzen innerhalb von Toronto dar. In diesem Lernprogramm führen Sie mithilfe von Python Geoverarbeitungswerkzeuge für diese Feature-Classes aus.
Ein Werkzeug im Python-Fenster ausführen
Eine Möglichkeit zum Ausführen von Python in ArcGIS Pro ist das Python-Fenster. Es stellt eine gute Methode dar, mit dem Schreiben von Python-Code zu beginnen, da es einige Hinweise zur Syntax bereitstellt.
- Klicken Sie auf dem Menüband auf die Registerkarte Analyse, und klicken Sie im Abschnitt Geoverarbeitung auf den Dropdown-Pfeil rechts von der Schaltfläche Python, und klicken Sie dann auf Python-Fenster.
Wenn Sie direkt auf die Schaltfläche Python klicken, wird ein Python-Notebook geöffnet. Dies ist eine weitere Möglichkeit zum Schreiben von Python-Code, aber in diesem Lernprogramm verwenden Sie das Python-Fenster. Im Lernprogramm Erste Schritte mit Notebooks in ArcGIS Pro finden Sie weitere Informationen zur Verwendung von Notebooks.
Das Python-Fenster enthält zwei Bereiche. Der obere Bereich wird als Protokoll bezeichnet, der untere Bereich als Eingabeaufforderung. Sie geben Code in den Eingabeaufforderungsbereich ein, und im Protokollbereich wird der Code, der ausgeführt wurde, zusammen mit Meldungen wie gedruckten Ergebnissen oder Fehlermeldungen angezeigt.
- Geben Sie den folgenden Code in den Eingabeaufforderungsbereich des Python-Fensters ein, und drücken Sie die Eingabetaste:
import arcpy
Mit dieser Codezeile wird das ArcPy-Paket importiert. ArcPy ist ein Python-Paket, mit dem zahlreiche Funktionen von ArcGIS Pro über Python verfügbar gemacht werden. Dazu gehört auch die Geoverarbeitung.
Hinweis:
Da Sie das Python-Fenster in ArcGIS Pro verwenden, können Sie Geoverarbeitungswerkzeuge ausführen, ohne zuerst ArcPy zu importieren. Es hat sich jedoch bewährt, am Anfang des Codes immer import arcpy zu verwenden. Dadurch wird sichergestellt, dass der Code auch außerhalb von ArcGIS Pro funktioniert.
Zuerst verwenden Sie das Werkzeug XY-Koordinaten hinzufügen. Sie öffnen die Attributtabelle einer Feature-Class, um die Ergebnisse der Werkzeugausführung zu sehen.
- Klicken Sie im Bereich Inhalt mit der rechten Maustaste auf den Layer ambulances, und klicken Sie auf Attributtabelle.
- Ordnen Sie die ArcGIS Pro-Bedienoberfläche so an, dass Sie die Karte, die Attributtabelle des Layers "ambulances" und das Python-Fenster gut sehen können.
Es hängt von Ihren Vorlieben ab, wie Sie die Bedienoberfläche genau anordnen. Häufig befinden sich Karten und Tabellen jedoch oben und das Python-Fenster darunter.
- Geben Sie den folgenden Code in den Eingabeaufforderungsbereich des Python-Fensters ein, und drücken Sie die Eingabetaste:
arcpy.management.AddXY("ambulances")
Wenn Sie die Eingabetaste drücken, wird der Code ausgeführt, und die Felder POINT_X und POINT_Y werden zur Attributtabelle der Feature-Class "ambulances" hinzugefügt.
Durch die Ausführung der Codezeile wird das Werkzeug XY-Koordinaten hinzufügen so ausgeführt, als ob Sie das Werkzeug über das Dialogfeld des Werkzeugs ausgeführt hätten. Der ausgeführte Code wird im Protokollbereich des Python-Fensters angezeigt. Die Ergebnisse der Werkzeugausführung erscheinen darunter. In diesem Fall erzeugt das Werkzeug keine neue Feature-Class, sondern aktualisiert die Attributtabelle einer vorhandenen Feature-Class. Das vom Werkzeug zurückgegebene Ergebnis ist ein Verweis auf den vorhandenen Feature-Layer "ambulances" in der aktuellen Karte.
Die Codezeile arcpy.management.AddXY("ambulances") besteht aus mehreren unterschiedlichen Teilen. arcpy ist das ArcPy-Modul, das es ermöglicht, einen Großteil der Funktionalität von ArcGIS Pro in Python zu verwenden. Dazu gehören auch fast alle Geoverarbeitungswerkzeuge. management ist der Toolbox-Alias der Toolbox "Data Management", in der sich das Werkzeug XY-Koordinaten hinzufügen befindet. AddXY ist der Name der ArcPy-Funktion, die dem Werkzeug XY-Koordinaten hinzufügen in ArcGIS Pro entspricht.
Die Teile sind durch Punkte getrennt. Dies wird in Python als Punktnotation bezeichnet. Zudem gibt es keine Leerzeichen. Der Name des Werkzeugs lautet in ArcGIS XY-Koordinaten hinzufügen. Der Name der Funktion in ArcPy lautet dagegen AddXY, ohne Leerzeichen. Manchmal sind Funktionsnamen und Werkzeugnamen identisch, einige Funktionsnamen sind jedoch verkürzte Versionen, wie in diesem Fall. Python-Funktionsnamen enthalten keine Leerzeichen. Da dies eine Funktion von ArcPy ist, sind ihr Klammern () nachgestellt. Sowohl eine öffnende also auch eine schließende Klammer sind erforderlich. In den Klammern befinden sich die Parameter der Funktion. Dies sind die gleichen Parameter für das Werkzeug wie bei der Verwendung des Dialogfeldes des Werkzeugs.
Im Fall des Werkzeugs XY-Koordinaten hinzufügen wird als Parameter nur der Name einer einzelnen Eingabe-Feature-Class verwendet.
Die Syntax für die Ausführung von Werkzeugen kann auch auf eine andere Art geschrieben werden. Sie werden Codebeispiele sehen, die auf beide Arten geschrieben wurden, daher ist es nützlich, beide zu kennen.
- Geben Sie den folgenden Code in den Eingabeaufforderungsbereich des Python-Fensters ein, und drücken Sie die Eingabetaste:
arcpy.AddXY_management("ambulances")
Durch die Ausführung der Codezeile wird das Werkzeug "XY-Koordinaten hinzufügen" erneut ausgeführt. Sie sehen keine Unterschiede beim Ergebnis, da die vorherigen Ergebnisse überschrieben wurden.
Die beiden Notationen sind austauschbar.
arcpy.<toolboxalias>.<toolname> arcpy.<toolname>_<toolboxalias>
In der zweiten Notation wird ein Unterstrich verwendet, kein Punkt. Dies bedeutet, dass arcpy.<toolname>.<toolboxalias> falsch ist und zu einem Fehler führt.
- Geben Sie den folgenden Code in den Eingabeaufforderungsbereich des Python-Fensters ein, und drücken Sie die Eingabetaste:
arcpy.AddXY.management("ambulances")
Dies führt zu einem Fehler, da die Funktion "AddXY" mit dieser Notation nicht gefunden werden kann.
Das Python-Fenster weist mehrere integrierte Funktionen auf, die Ihnen beim Schreiben von fehlerfreiem Code helfen.
- Geben Sie den folgenden Code ein, und stoppen Sie beim Punkt:
arcpy.
Wenn Sie nach dem Punkt stoppen, wird eine lange Liste von Vorschlägen in alphabetischer Reihenfolge angezeigt. Dies sind Eingabeaufforderungen mit automatischer Codevervollständigung.
Sie können durch die Liste scrollen oder weitere Zeichen eingeben. Während Ihrer Eingaben wird die Liste entsprechend aktualisiert.
- Setzen Sie die Eingabe fort:
arcpy.man
Damit wird die Liste auf Codeelemente von ArcPy beschränkt, die mit den Buchstaben "man" beginnen.
- Zeigen Sie mit der Maus auf den Eintrag management.
Jetzt wird ein kleines Pop-up mit dem vollständigen Namen der Toolbox angezeigt.
- Klicken Sie in der Liste auf management.
Dadurch wird der Toolbox-Alias gefolgt von einem Punkt hinzugefügt:
arcpy.management.
- Geben Sie den Buchstaben A ein, und scrollen Sie durch die Liste bis AddXY, klicken Sie dann auf AddXY() management.
Dadurch werden der Name des Werkzeugs sowie automatisch ein Klammernpaar hinzugefügt:
Wenn sich der Mauszeiger zwischen den Klammern befindet, wird ein Pop-up mit den Namen der beiden Point-Feature-Classes auf der Karte angezeigt. Unterhalb der Codezeile befindet sich ein Pop-up mit einer kurzen Beschreibung des Werkzeugs. Dazu gehört auch die Syntax des Werkzeugs:
management.AddXY(in_features)
Diese ähnelt der Syntax, die Sie in den Hilfeseiten für das Werkzeug finden. Es ist praktisch, die Syntax zu sehen, während Sie den Code eingeben. Es gibt auch eine kurze Beschreibung des ersten (und einzigen) Werkzeugparameters.
Oberhalb der Codezeile befindet sich ein Pop-up mit einem Vorschlag für den Wert des ersten Werkzeugparameters. Die Eingabe-Features für das Werkzeug können nur aus Punkt-Features bestehen. Die vorgeschlagenen Werte setzen sich aus allen Punkt-Feature-Layern in der geöffneten Karte zusammen. In diesem Beispiel sind die Punkt-Feature-Layer "ambulances" und "fire_stations". Der Daten-Layer "communities" wird nicht angezeigt, da er ein Polygon-Feature-Layer ist. Die Eingabeaufforderungen mit automatischer Codevervollständigung helfen Ihnen dabei, Code richtig zu schreiben, indem sie nur Eingabe-Features anzeigen, die sinnvoll sind.
- Klicken Sie im Pop-up auf den Eintrag fire_stations.
Auf diese Weise werden der Name des Ausgabe-Feature-Layers und Anführungszeichen automatisch zur Codezeile hinzugefügt.
arcpy.management.AddXY('fire_stations')
Tipp:
Wenn Sie den Mauszeiger aus dem Python-Fenster entfernen, verschwinden die Pop-ups. Damit sie wieder angezeigt werden, platzieren Sie den Mauszeiger zuerst außerhalb der Klammern in der Codezeile. Platzieren Sie dann den Mauszeiger wieder zwischen den Klammern.Die Codezeile ist jetzt vollständig.
- Drücken Sie die Eingabetaste, um die Codezeile auszuführen.
- Klicken Sie im Bereich Inhalt mit der rechten Maustaste auf den Layer fire_stations, und wählen Sie Attributtabelle aus.
Die Felder POINT_X und POINT_Y wurden zur Feature-Class hinzugefügt.
- Schließen Sie die Attributtabelle.
Als Nächstes nutzen Sie Eingabeaufforderungen mit automatischer Codevervollständigung, um die richtige Syntax für Geoverarbeitungswerkzeuge zu erhalten, die komplexere Werkzeugparameter verwenden.
Grundlegendes zu Werkzeugparametern
Für das Werkzeug "XY-Koordinaten hinzufügen" wird nur ein einziger Parameter verwendet, daher ist der Code sehr kurz. Die meisten Geoverarbeitungswerkzeuge weisen mehr Parameter auf, darunter erforderliche und optionale. Sie sehen sich das Werkzeug "Puffer" als Beispiel für ein Werkzeug mit mehr Werkzeugparametern an.
Zuerst prüfen Sie die Syntax des Werkzeugs auf der Hilfeseite.
- Navigieren Sie zur folgenden URL:
- Scrollen Sie nach unten zum Abschnitt Parameter, und klicken Sie auf die Registerkarte Dialogfeld.
Diese Tabelle bietet eine detaillierte Erläuterung der Werkzeugparameter, einschließlich der Datentypen. Wenn Sie mit den Werkzeugparameter gut vertraut sind, ist es leichter, das Werkzeug in Python-Code zu nutzen.
- Klicken Sie auf die Registerkarte Python.
Dies ist die Syntax für das Werkzeug "Puffer" in Python. Das Werkzeug "Puffer" befindet sich in der Toolbox "Analysis Tools", daher beginnt der Code mit arcpy.analysis. In Klammern sind die Parameter des Werkzeugs "Puffer" enthalten. Sie sind identisch mit den Parametern im Dialogfeld des Werkzeugs und haben die gleiche Reihenfolge. Jeder Parameter hat einen Namen (z. B. in_features), und die Parameter sind durch ein Komma gefolgt von einem Leerzeichen getrennt. Die Parameternamen folgen den Konventionen für Variablennamen in Python: Kleinbuchstaben, wobei Wörter zur besseren Lesbarkeit durch Unterstriche getrennt werden.
Geoverarbeitungswerkzeuge weisen erforderliche und optionale Parameter auf. Erforderliche Parameter stehen vor den optionalen Parametern. In der Syntax können Sie optionale Parameter durch die Verwendung von geschweiften Klammern { } erkennen. Indem Sie die Syntax lesen, können Sie feststellen, dass das Werkzeug "Puffer" drei erforderliche Parameter gefolgt von fünf optionalen Parametern aufweist.
Wenn ein Werkzeugparameter optional ist, gibt es einen Standardwert dafür. Wenn Sie für den optionalen Parameter keinen Wert angeben, wird der Standardwert verwendet.
Zuerst führen Sie das Werkzeug "Puffer" nur mit den erforderlichen Parametern aus.
- Geben Sie in ArcGIS Pro im Python-Fenster den folgenden Code in den Eingabeaufforderungsbereich ein:
arcpy.Buf
- Klicken Sie in der Pop-up-Liste auf den Eintrag Buffer() analysis.
Sie können die Pfeile nach oben und unten auf der Tastatur verwenden, um Elemente in der Liste hervorzuheben. Wenn ein Eintrag hervorgehoben ist, drücken Sie die Tab-Taste, um das Element hinzuzufügen.
Die Eingabeaufforderung mit automatischer Vervollständigung ist "Buffer_analysis", aber der Code wird unter Verwendung dieser Syntax hinzugefügt:
arcpy.analysis.Buffer()
Denken Sie daran, dass arcpy.analysis.Buffer() und arcpy.Buffer_analysis() unterschiedliche Arten sind, auf das gleiche Werkzeug zu verweisen. Beide sind richtig.
Wenn sich der Mauszeiger in den Klammern befindet, wird unten die Syntax des Werkzeugs angezeigt. Vorgeschlagene Feature-Layer für den ersten Parameter werden oben aufgeführt.
Der erste Parameter des Werkzeugs "Puffer" ist in_features. Dieser Parameter ist im Syntax-Pop-up fett dargestellt. Eine Erläuterung dieses Parameters ist darunter aufgeführt. Diese Anzeige wird aktualisiert, wenn Sie die Werkzeugparameter abschließen.
- Klicken Sie im Pop-up auf fire_stations.
Auf diese Weise werden der Name des Ausgabe-Feature-Layers und Anführungszeichen automatisch zur Codezeile hinzugefügt.
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations')
- Geben Sie dann ein Komma gefolgt von einem Leerzeichen ein.
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations', )
Im Syntax-Pop-up wird der nächste Parameter, out_feature_class, fett dargestellt. Für den Namen werden keine Vorschläge angegeben, da es eine Ausgabe ist.
- Geben Sie 'fire_buffer' zwischen den Anführungszeichen für den out_feature_class-Namen ein.
Die Codezeile lautet jetzt:
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations', 'fire_buffer')
Wenn Sie den Namen einer Feature-Class schreiben, können Sie einfache oder doppelte Anführungszeichen verwenden. Bei der Auswahl aus einer Vorschlagsliste von Feature-Layern bevorzugen Eingabeaufforderungen mit automatischer Vervollständigung einfache Anführungszeichen. Sie können jedoch zwischen beiden Arten von Anführungszeichen in einer Codezeile wechseln, sofern Sie jede Zeichenfolge in einheitliche Anführungszeichen einschließen. Beispielsweise ist Folgendes richtig:
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations', "fire_buffer")
Folgendes ist jedoch nicht richtig und führt zu einem Syntaxfehler:
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations', 'fire_buffer")
- Ändern Sie das letzte einfache Anführungszeichen in ein doppeltes Anführungszeichen.
Der zweite Werkzeugparameter ist orange hervorgehoben, um einen Syntaxfehler zu kennzeichnen. Dies ist hilfreich, da Sie so schon vor dem Versuch einer Ausführung wissen, dass diese Codezeile zu einem Fehler führt.
- Ändern Sie das doppelte Anführungszeichen wieder in ein einfaches Anführungszeichen.
- Geben Sie dann ein Komma gefolgt von einem Leerzeichen ein.
Der dritte Parameter ist der Abstand, der beim Erstellen von Puffern verwendet werden soll. Dies kann ein Wert sein, den Sie eingeben, oder ein Feld in der Attributtabelle der Eingabe-Features. Die Vorschläge für die Eingabeaufforderungen mit automatischer Codevervollständigung zeigen die Felder des Feature-Layers "fire_stations" an. In diesem Fall geben Sie jedoch einen numerischen Wert ein.
- Geben Sie "1000 meters" mit den Anführungszeichen ein.
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations', 'fire_buffer', "1000 meters")
Der Abstand ist ein numerischer Wert, erfordert aber auch eine lineare Einheit. Der Wert ist daher eine Zeichenfolge, die aus einer Zahl gefolgt von einem Leerzeichen gefolgt von der linearen Einheit besteht. In Python wird größtenteils die Groß- und Kleinschreibung beachtet, die Schreibweise der Einheit spielt hier allerdings keine Rolle. Sie können also "1000 meters" oder "1000 METERS" oder "1000 Meters" verwenden: Alle Versionen werden als richtig angesehen. Wie zuvor ist auch hier ein Paar aus einfachen oder doppelten Anführungszeichen richtig.
Damit sind die erforderlichen Parameter vollständig. Das Werkzeug kann ausgeführt werden. Sie könnten mit der Eingabe von Werten für optionale Parameter fortfahren, dies ist für die Werkzeugausführung jedoch nicht erforderlich.
- Drücken Sie am Ende der Codezeile die Eingabetaste, um das Werkzeug auszuführen.
Das Werkzeug wird ausgeführt, die Ergebnisse werden in das Protokoll im Python-Fenster gedruckt, und die resultierende Feature-Class wird zur aktuellen Karte hinzugefügt.
Im Protokoll befindet sich unterhalb der Codezeile, mit der das Werkzeug ausgeführt wurde, das Ergebnis der Werkzeugausführung. In diesem Fall ist das Ergebnis des Werkzeugs "Puffer" eine neue Feature-Class. Erinnern Sie sich, dass beim Beispiel des Werkzeugs "XY-Koordinaten hinzufügen" das Ergebnis ein Verweis auf einen vorhandenen Feature-Layer war, keine neue Feature-Class.
Das gedruckte Ergebnis zeigt den Speicherort der neu erstellten Feature-Class:
<Result 'C:\\Lessons\\PythonGP\\Toronto.gdb\\fire_buffer'>
Beim Angeben der Ausgabe-Feature-Class wurde nur der Name der Feature-Class bereitgestellt. Warum wurde die Feature-Class in der File-Geodatabase "Toronto.gdb" gespeichert? Weil dies der aktuelle Workspace für das Projekt ist. Code im Python-Fenster berücksichtigt die Umgebungseinstellungen der Anwendung.
Hinweis:
Im Pfad werden zwei umgekehrte Schrägstriche (\\) statt eines umgekehrten Schrägstrichs (\) verwendet. Ein einzelner umgekehrter Schrägstrich dient in Python als Escape-Zeichen und kann unerwünschte Folgen haben. Anstelle von zwei umgekehrten Schrägstrichen können Sie den Buchstaben r für RAW (unverarbeitet) vor der Zeichenfolge verwenden (also: r"C:\Lessons\PythonGP\Toronto.gdb"). Sie können aber auch einen einzelnen Schrägstrich verwenden (also: "C:/Lessons/PythonGP/Toronto.gdb"). Alle drei Notationen gelten als richtig und sind austauschbar.Sie haben das Werkzeug "Puffer" nur mit den drei erforderlichen Parametern ausgeführt. Als Nächstes führen Sie es noch einmal mit einem der optionalen Parameter aus.
- Sehen Sie sich wieder die Syntax für das Werkzeug "Puffer" an:
arcpy.analysis.Buffer(in_features, out_feature_class, buffer_distance_or_field, {line_side}, {line_end_type}, {dissolve_option}, {dissolve_field}, {method})
Der Parameter dissolve_option gibt an, wie überlappende Pufferpolygone behandelt werden. Der Standardwert für diesen Parameter ist NONE. Dies bedeutet, dass alle einzelnen Puffer erhalten bleiben, unabhängig von Überlappungen. Sie legen diesen Wert auf ALL fest. Dies bedeutet, dass alle Ausgabe-Features zusammengeführt und Überlappungen entfernt werden.
Statt den vorherigen Code erneut anzugeben, verwenden Sie eine Verknüpfung, um diese Codezeile abzurufen.
- Zeigen Sie mit dem Mauszeiger auf die Eingabeaufforderung, und drücken Sie gleichzeitig auf der Tastatur den Pfeil nach oben.
Damit wird die vorherige Codezeile abgerufen, die zum Ausführen des Werkzeugs "Puffer" verwendet wurde. Dies funktioniert für alle vorherigen Codezeilen. Sie können mit den Pfeilen nach oben und nach unten durch mehrere Codezeilen scrollen. Sobald Sie die relevante Codezeile gefunden haben, können Sie in der Eingabeaufforderung Änderungen vornehmen und die Eingabetaste drücken, um den Code erneut auszuführen.
- Platzieren Sie den Mauszeiger am Ende des dritten Parameters zwischen dem letzten Anführungszeichen und der schließenden Klammer.
- Geben Sie ein Komma gefolgt von einem Leerzeichen ein.
Jetzt wird die Eingabeaufforderung mit automatischer Codevervollständigung für den Parameter "line_side" angezeigt. Der Standardwert für diesen Parameter ist "Full", und Sie müssen ihn nicht ändern. Statt diesen Wert anzugeben, können Sie den Parameter überspringen. Sie können den Parameter überspringen, indem Sie eine leere Zeichenfolge angeben.
- Geben Sie ein doppeltes Anführungszeichen ein.
Ein zweites Anführungszeichen wird automatisch hinzugefügt. Der Code sieht jetzt folgendermaßen aus:
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations', 'fire_buffer', "1000 meters", "")
Der Wert des Parameters line_side ist auf "" festgelegt, was einer leeren Zeichenfolge entspricht. Dies bedeutet, dass der Standardwert für diesen Parameter verwendet wird.
Der nächste Parameter ist line_end_type. Er kann auch übersprungen werden.
- Platzieren Sie den Mauszeiger am Ende des vierten Parameters zwischen dem letzten Anführungszeichen und der schließenden Klammer.
- Geben Sie ein Komma gefolgt von einem Leerzeichen gefolgt von einem doppelten Anführungszeichen ein.
Ein zweites Anführungszeichen wird automatisch hinzugefügt. Der Code sieht jetzt folgendermaßen aus:
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations', 'fire_buffer', "1000 meters", "", "")
Jetzt können Sie den Wert für den Parameter dissolve_option angeben.
- Geben Sie ein Komma gefolgt von einem Leerzeichen gefolgt von einem Anführungszeichen ein.
- Wählen Sie aus der angezeigten Liste von Optionen Zusammenführen aller Ausgabe-Features zu einem einzelnen Feature aus.
Damit wird der Parameter mit dem Wert ALL als Zeichenfolge gefüllt. Die Eingabeaufforderungen mit automatischer Vervollständigung geben eine längere Beschreibung an, der Code wird jedoch als 'ALL' angezeigt. Die Ursache ist, dass das Schlüsselwort für den Parameter ALL ist, und dies finden Sie auch in der Dokumentation des Werkzeugs. Die längere Beschreibung ist die Beschriftung des Schlüsselworts. Sie stimmt mit den Optionen überein, die im Dialogfeld des Werkzeugs für diesen Parameter angezeigt werden. Wenn Sie den Code manuell eingeben, müssen Sie das Schlüsselwort des Parameters vollständig als Python-Zeichenfolge eingeben, beispielsweise 'ALL' oder "ALL".
Der Code sieht jetzt folgendermaßen aus:
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations', 'fire_buffer_diss', "1000 meters", "", "", 'ALL')
Als letzter Schritt ist es in diesem Fall hilfreich, den Namen der Ausgabe-Feature-Class zu ändern, sodass er von der vorherigen Version unterschieden werden kann, die nicht zusammengeführt wurde.
- Ändern Sie den Namen der Ausgabe-Feature-Class von 'fire_buffer' in 'fire_buffer_diss'.
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations', 'fire_buffer_diss', "1000 meters", "", "", 'ALL')
Das Werkzeug kann jetzt ausgeführt werden.
- Drücken Sie die EINGABETASTE, um das Werkzeug auszuführen.
Die resultierende Feature-Class wird zur aktiven Karte hinzugefügt. Der Name und der Pfad der Ausgabe-Feature-Class werden unterhalb der Codezeile angegeben. Die Puffer wurden zusammengeführt, und alle Überlappungen wurden entfernt.
Vielleicht haben Sie sich gefragt, warum es erforderlich war, die optionalen Parameter zu überspringen. Der Grund ist, dass die Parameter in der Syntax des Werkzeugs eine vordefinierte Reihenfolge haben. Der Parameter dissolve_option ist der sechste Parameter in dieser Reihenfolge. Wenn Parameter nicht explizit anhand ihrer Namen referenziert werden, muss diese Reihenfolge erhalten bleiben. Sie werden sehen, was passiert, wenn diese Reihenfolge nicht erhalten bleibt.
- Zeigen Sie mit dem Mauszeiger auf die Eingabeaufforderung, und drücken Sie gleichzeitig auf der Tastatur den Pfeil nach oben, um die vorherige Codezeile abzurufen.
- Ändern Sie die Codezeile, indem Sie die beiden übersprungenen Parameter entfernen. Der Code sollte folgendermaßen aussehen:
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations', 'fire_buffer_diss', "1000 meters", 'ALL')
- Drücken Sie die Eingabetaste, um den Code auszuführen.
Dies führt zu einem Fehler:
Dies bedeutet, dass ALL als Wert für den vierten Parameter, also line_side, verwendet wird. Der einzige gültige Wert für diesen Parameter ist Full. Daher führt die Verwendung von ALL hier zu einem Fehler.
Es gibt verschiedene Alternativen zur Verwendung einer leeren Zeichenfolge (""), um optionale Parameter zu überspringen. Sie können auch das Rautenzeichen ("#") oder den Wert None nutzen. Die folgenden Zeilen sind also alle richtig und austauschbar.
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations', 'fire_buffer_diss', "1000 meters", "", "", 'ALL')
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations', 'fire_buffer_diss', "1000 meters", "#", "#", 'ALL')
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations', 'fire_buffer_diss', "1000 meters", None, None, 'ALL')
Das Rautenzeichen muss in Anführungszeichen eingeschlossen werden, also "#" und nicht #. Das Rautenzeichen ohne Anführungszeichen wird in Python für Kommentare verwendet, daher kann es hier nicht genutzt werden.
Der Wert None wird dagegen ohne Anführungszeichen verwendet. None ist ein Schlüsselwort und ein eigener Datentyp in Python. Es ist zwar nicht das Gleiche wie eine leere Zeichenfolge, hat aber den gleichen Effekt. Dies kann zu Verwirrung führen, da "NONE" für einige Werkzeugparameter ein möglicher Wert ist. Der Wert None wird verwendet, um einen optionalen Parameter zu überspringen, und bedeutet, dass der Standardwert herangezogen wird. Mit dem Wert "NONE" wird der Wert des Parameters mithilfe einer Zeichenfolge auf diesen speziellen Wert festgelegt.
Sie haben gesehen, wie die automatische Vervollständigung verwendet wird, um im Python-Fenster die richtige Syntax für die Ausführung von Geoverarbeitungswerkzeugen zu erhalten. Jetzt werden Sie herausfinden, wie mehrere Parameter mit dem Namen angegeben und mehrere Eingabezeilen zum Python-Fenster hinzugefügt werden.
Werkzeugparameter mit Namen angeben
Statt die optionalen Parameter, die ihren Standardwert behalten können, mit einer leeren Zeichenfolge, einem Rautenzeichen oder None zu überspringen, können Sie Parameter mit dem Namen angeben.
- Zeigen Sie mit dem Mauszeiger auf die Eingabeaufforderung, und drücken Sie gleichzeitig auf der Tastatur den Pfeil nach oben.
- Ändern Sie die Codezeile wie folgt:
arcpy.analysis.Buffer('fire_stations', 'fire_buffer_diss', "1000 meters", dissolve_option='ALL')
Der Parameter dissolve_option wird auf 'ALL' festgelegt.
- Drücken Sie die Eingabetaste, um den Code auszuführen.
Das Werkzeug wird richtig und ohne Fehler ausgeführt.
Sie haben mehrere Lösungen für die Arbeit mit optionalen Parametern gesehen, deren Standardwert geändert werden muss:
- Überspringen der optionalen Parameter, die ihren Standardwert behalten können, mit einer leeren Zeichenfolge (""), einem Rautenzeichen ("#") oder dem Schlüsselwort None, bis Sie zum relevanten optionalen Parameter gelangen.
Referenzieren des relevanten optionalen Parameters mit dem Namen, wobei alle anderen optionalen Parameter ausgelassen werden, deren Standardwert nicht geändert werden muss.
Diese Lösungen sind richtig, und Sie können nach Ihren Vorlieben entscheiden, welche Sie nutzen. Sie können bei einer bestimmten Vorgehensweise bleiben. Es ist aber gut, auch die anderen zu kennen, da sie im von anderen geschriebenen Code vorkommen können.
Das Referenzieren von Werkzeugparametern anhand des Namens kann für optionale Parameter genutzt werden. Die gleiche Methode kann aber auch auf alle Parameter angewendet werden, Beispiel:
arcpy.analysis.Buffer(in_features='fire_stations', out_feature_class='fire_buffer_diss', buffer_distance_or_field="1000 meters", dissolve_option='ALL')
Es ist eine Konvention, beim Referenzieren von Werkzeugparametern anhand des Namens vor und nach dem Operator = keine Leerzeichen zu verwenden, die Verwendung von Leerzeichen hat jedoch keinen Einfluss auf die Codeausführung. Beachten Sie außerdem: Wenn Sie den Namen eines Parameters angeben, müssen Sie die Namen aller Parameter angeben, die auf ihn folgen.
Diese Namen referenzieren die Parameternamen genau so, wie sie in der Syntaxhilfe des Werkzeugs aufgeführt sind. Dies ist erforderlich, damit es funktioniert.
Der Code wird dadurch zwar beträchtlich länger, er ist aber leichter zu prüfen und zu verstehen, da die Parameter im Code selbst erläutert werden. Für relativ einfache Werkzeuge mit wenigen Parametern sind diese Erläuterungen möglicherweise nicht nötig. Aber insbesondere beim Prüfen von vorhandenem Code für komplexere Werkzeuge mit vielen Parametern erleichtern diese Erläuterungen das Codeverständnis, ohne die Syntax nachzuschlagen.
Ein Nachteil der Verwendung von Parameternamen ist, dass die Codezeile sehr lang sein kann – sogar länger als die für Python-Code empfohlene maximale Länge von 79 Zeichen. Die Lösung ist, die Codezeile auf mehrere Zeile zu verteilen.
arcpy.analysis.Buffer(in_features='fire_stations', out_feature_class='fire_buffer_diss', buffer_distance_or_field="1000 meters", dissolve_option='ALL')
Dadurch wird die Codezeile zur besseren Lesbarkeit in mehrere Zeilen unterteilt, wird aber weiterhin als eine Codezeile ausgeführt. Dafür wird die sogenannte implizite Zeilenfortsetzung verwendet. In Python ist es erforderlich, dass auf die öffnende Klammer eine schließende Klammer folgt. Da diese schließende Klammer nicht in der ersten Zeile steht, werden die nächsten Zeilen als Teil derselben Codezeile angesehen, bis die schließende Klammer erreicht ist. Das zusätzliche Leerzeichen wird zur Ausrichtung verwendet und ist kein Einzug.
Als Nächstes erstellen Sie mehrere Zeilen im Python-Fenster.
- Fügen Sie im Python-Fenster den folgenden Code hinzu (drücken Sie aber nicht die Eingabetaste).
arcpy.analysis.Buffer(in_features='fire_stations', out_feature_class='fire_buffer_diss', buffer_distance_or_field="1000 meters", dissolve_option='ALL')
Der nächste Schritt ist, den Code auf mehrere Zeile zu verteilen. Normalerweise würden Sie dazu die Eingabetaste drücken. Im Python-Fenster führt dies jedoch dazu, dass die Codezeile ausgeführt wird. Um eine Zeile hinzuzufügen, ohne den Code auszuführen, müssen Sie stattdessen Umschalt+Eingabetaste drücken.
- Platzieren Sie den Mauszeiger hinter dem Komma nach dem ersten Parameter, in_features='fire_stations',, und drücken Sie Umschalt+Eingabetaste.
- Fügen Sie vor dem Namen des zweiten Parameters Leerzeichen hinzu, sodass er mit dem ersten ausgerichtet ist.
- Platzieren Sie den Mauszeiger hinter dem Komma nach dem zweiten Parameter, und drücken Sie Umschalt+Eingabetaste.
- Platzieren Sie den Mauszeiger hinter dem Komma nach dem dritten Parameter, und drücken Sie Umschalt+Eingabetaste.
Jeder Parameter wird jetzt auf einer neuen Zeile angezeigt. Da sich aber alle innerhalb der Klammern befinden, wird der Block von Python als eine einzelne Codezeile angesehen.
Durch das Ausrichten der Werkzeugparameter wird die Lesbarkeit verbessert.
- Drücken Sie zweimal die Eingabetaste, um das Werkzeug auszuführen.
Bei unterschiedlichen Python-Editoren gibt es kleine Unterschiede bei der Verarbeitung der impliziten Zeilenfortsetzung. Wenn Sie z. B. ein Skript in Editoren wie IDLE und PyCharm schreiben, müssen Sie die ersten Leerzeichen nicht manuell eingeben. Die Ausrichtung mehrerer Zeilen erfolgt automatisch.
Wenn Sie wie hier die Parameter auf mehrere Zeilen verteilen, kann dies Mehrarbeit für eine Verbesserung der Lesbarkeit bedeuten. Im Python-Fenster kann diese Verbesserung geringfügig ausfallen, wenn Sie jedoch längere Skripte im Skript-Editor schreiben, kann die Verbesserung der Lesbarkeit beträchtlich sein. Außerdem ist es hilfreich, die implizite Zeilenfortsetzung zu kennen, da Sie Beispiele dafür sehen werden.
Einen Workspace festlegen
Bisher wurde in den Beispielen die Geodatabase "Toronto.gdb" als Workspace verwendet. Ein Workspace stellt ein Standardverzeichnis für Datasets bereit, mit denen Sie in Ihrem Code arbeiten. Dazu gehören auch die Eingabe- und Ausgabe-Datasets der Geoverarbeitungswerkzeuge. Bei der Nutzung des Python-Fensters wird der Workspace durch die Umgebungseinstellungen von ArcGIS Pro gesteuert. Sie können den aktuellen Workspace im Python-Fenster überprüfen.
- Geben Sie den folgenden Code in der Eingabeaufforderung ein, und drücken Sie die Eingabetaste:
print(arcpy.env.workspace)
Daraufhin wird der folgende Pfad zurückgegeben:
C:\\Lessons\\PythonGP\\Toronto.gdb
Sie können den Workspace mit verschiedenen Optionen ändern. Erstens können Sie den Workspace für Ihr ArcGIS Pro-Projekt ändern. Dies ist praktisch, wenn Sie das Python-Fenster verwenden. Es funktioniert allerdings nicht, wenn Sie den gleichen Python-Code in einem Python-Editor außerhalb von ArcGIS Pro verwenden, beispielsweise IDLE oder PyCharm. Zweitens können Sie die vollständigen Pfade für Eingaben und Ausgaben als Werkzeugparameter nutzen. Dies funktioniert zwar, führt aber im Code zu Pfaden mit vielen Wiederholungen, die zudem möglicherweise sehr lang sind. Ihr Code ist dadurch schlechter lesbar und weniger stabil. Drittens können Sie den Workspace mit Python-Code festlegen. Dies ist die beste Vorgehensweise.
Sie fügen eine Codezeile hinzu, um den Workspace festzulegen.
- Geben Sie den folgenden Code in der Eingabeaufforderung ein:
arcpy.env.workspace =
Als Nächstes stellen Sie den Workspace als Python-Zeichenfolge bereit. Sie können ihn eintippen oder den Pfad aus dem Bereich Katalog ziehen.
- Klicken Sie im Bereich Katalog auf Results.gdb, und ziehen Sie die Geodatabase in die Python-Eingabeaufforderung.
Der Pfad wird in der Eingabeaufforderung hinzugefügt.
Neben Workspaces können Sie auch Feature-Classes und andere Datenelemente in Ihren Code im Python-Fenster ziehen. Das Ziehen dieser Elemente ist praktisch, da das Ergebnis ein vollständiger Pfad mit der richtigen Formatierung ist. So sparen Sie Zeit und vermeiden Rechtschreibfehler.
- Drücken Sie die Eingabetaste, um die Codezeile auszuführen.
Damit wird der Workspace festgelegt, und der Workspace auf Anwendungsebene wird überschrieben. Dies bedeutet, das Code, der von jetzt an im Python-Fenster ausgeführt wird, diesen Workspace nutzt. Der unter "Umgebungen" festgelegte Workspace wird nicht geändert. Daher nutzen alle Werkzeuge, die über das Dialogfeld des jeweiligen Werkzeugs ausgeführt werden, weiterhin den vorherigen Workspace.
Als Nächstes führen Sie das Werkzeug "Puffer" erneut aus, um zu sehen, welche Effekte das Ändern des Workspace hat.
- Zeigen Sie mit dem Mauszeiger auf die Eingabeaufforderung, und drücken Sie gleichzeitig auf der Tastatur den Pfeil nach oben, um die vorherige Ausführung des Werkzeugs Puffer abzurufen.
- Platzieren Sie den Mauszeiger am Ende der Codezeile, und drücken Sie die Eingabetaste zwei Mal.
- Erweitern Sie Results.gdb.
Die neue Feature-Class wird zu dieser Geodatabase hinzugefügt.
Beachten Sie, dass die Eingabe-Feature-Class "fire_stations" ist. Diese Feature-Class befindet sich nicht im aktuellen Workspace (Results.gdb). "fire_stations" ist jedoch ein Feature-Layer in der aktuellen Karte. Wenn Sie Geoverarbeitungswerkzeuge im Python-Fenster ausführen, können Sie die Feature-Layer in der aktuellen Karte und Feature-Classes auf der Festplatte als Eingaben nutzen. Daher ist es entscheidend, dass Sie den verwendeten Workspace kennen.
- Geben Sie den folgenden Code in der Eingabeaufforderung ein, und drücken Sie die Eingabetaste:
arcpy.management.AddXY("fountains")
Dies führt zu einem Fehler:
ERROR 000732: Input Features: Dataset fountains does not exist or is not supported Failed to execute (AddXY).
Die Feature-Class "fountains" befindet sich in der Geodatabase "Toronto", die nicht mehr der Workspace für das Python-Fenster ist. Die Feature-Class wurde der aktiven Karte nicht hinzugefügt, daher kann sie nicht gefunden werden.
Um mit einer Feature-Class zu arbeiten, die nicht im Workspace vorhanden ist, müssen Sie sie zur aktiven Karte hinzufügen oder den vollständigen Pfad verwenden. Sie fügen den vollständigen Pfad hinzu.
- Drücken Sie den Pfeil nach oben, um die vorherige Codezeile abzurufen.
- Löschen Sie den Feature-Class-Namen "fountains".
Der Code sollte jetzt folgendermaßen aussehen:
arcpy.management.AddXY()
- Erweitern Sie im Bereich Katalog "Toronto.gdb", und ziehen Sie die Feature-Class fountains in die Python-Eingabeaufforderung.
Der vollständige Pfad der Feature-Class "fountains" wird zu den Werkzeugparametern hinzugefügt.
- Platzieren Sie den Mauszeiger am Ende der Codezeile, und drücken Sie die Eingabetaste.
Das Werkzeug "XY-Koordinaten hinzufügen" wird ohne Fehler ausgeführt. Durch die Verwendung des vollständigen Pfades wird der Workspace nur für diese eine Codezeile überschrieben.
In den meisten Skripten beginnen Sie, indem Sie den Workspace oben im Skript festlegen. Es gibt eine weitere Einstellung, die häufig genutzt wird. Eine der Optionen für ein ArcGIS Pro-Projekt ist, Geoverarbeitungswerkzeugen das Überschreiben vorhandener Datasets zu erlauben. Dadurch ist ein einfacher, die gleichen Werkzeuge mehrmals auszuführen. In Python können Sie diese Eigenschaft festlegen, indem Sie diese Codezeile ausführen:
arcpy.env.overwriteOutput = True
Ein typisches Skript, in dem Geoverarbeitungswerkzeuge verwendet werden, beginnt häufig wie folgt:
import arcpy arcpy.env.workspace = <path to workspace as a string> arcpy.env.overwriteOutput = True
<path to workspace as a string> wird durch den tatsächlichen Pfad zum Workspace ersetzt.
Wenn Sie das Python-Fenster verwenden, werden Importe und Umgebungen von ArcGIS Pro gesteuert. Dies bedeutet, dass diese Zeilen nicht erforderlich sind. Für eigenständige Skripte in einem Python-Editor wie IDLE und PyCharm ist die Verwendung von Importen und das Festlegen von Umgebungen erforderlich. Es empfiehlt sich also, sie aufzunehmen.
Code aus dem Verlauf exportieren
Schließlich gibt es eine weitere Methode, Unterstützung beim Schreiben von Code zu erhalten, um Geoverarbeitungswerkzeuge auszuführen. Sie können ein Werkzeug über dessen Werkzeugdialogfeld ausführen und den Code für diese Ausführung aus dem Bereich "Verlauf" in das Python-Fenster exportieren.
- Navigieren Sie im Bereich Katalog zur Geodatabase Toronto.gdb.
- Fügen Sie die Feature-Classes greenspace und etobicoke zur aktiven Karte hinzu.
- Klicken Sie auf dem Menüband auf Analyse und in der Gruppe Geoverarbeitung auf Werkzeuge.
- Geben Sie im Bereich Geoverarbeitung in die Suchleiste das Wort Ausschneiden ein, und drücken Sie die Eingabetaste.
- Doppelklicken Sie auf das Werkzeug Ausschneiden.
- Wählen Sie für Eingabe-Features die Option greenspace aus.
- Wählen Sie für Features ausschneiden die Option etobicoke aus.
- Navigieren Sie für Ausgabe-Features oder -Dataset zu Results.gdb, und geben Sie der Ausgabe-Feature-Class den Namen greenspace_clip.
- Klicken Sie auf Ausführen.
Das Werkzeug "Ausschneiden" wird ausgeführt, und die Ergebnis-Feature-Class wird der Karte hinzugefügt.
- Klicken Sie auf dem Menüband in der Gruppe Geoverarbeitung auf Verlauf.
Der Bereich Geoverarbeitungsverlauf wird angezeigt.
Sie können auch unten im Fenster des Werkzeugs "Ausschneiden" auf Verlauf öffnen klicken, um den Verlauf zu öffnen.
- Klicken Sie in der Liste Geoverarbeitungsverlauf mit der rechten Maustaste auf Ausschneiden, und klicken Sie auf An Python-Fenster senden.
Der Python-Code zum Ausführen des Werkzeugs "Ausschneiden" wird an das Python-Fenster gesendet. Dieser Code wird als Codeausschnitt bezeichnet. Es ist also ein kurzes Stück Code.
Hinweis:
Die anderen Optionen sind Python-Befehl kopieren und Als Python-Skript speichern. Der resultierende Code ist identisch. Diese Optionen sind jedoch nützlich, wenn Sie mit einem Python-Editor außerhalb von ArcGIS Pro oder mit einem Notebook arbeiten.Der erste und der zweite Parameter sind die Namen von Feature-Daten-Layern, und sie enthalten keinen Pfad. Der dritte Parameter ist der Name der Ausgabe-Features, und er enthält einen vollständigen Pfad. Da der Workspace zuvor mithilfe von arcpy.env.workspace festgelegt wurde, ist dieser Pfad nicht erforderlich. Der letzte Parameter (Cluster-Toleranz, die im Werkzeugdialogfeld nicht aufgeführt ist) behält den Standardwert "None" bei und kann daher weggelassen werden. Der Code kann also gekürzt werden.
- Vereinfachen Sie den Code wie folgt:
arcpy.analysis.Clip("greenspace", "etobicoke", "greenspace_clip")
- Führen Sie den Code aus, um zu überprüfen, ob er funktioniert.
Da das Werkzeug "Ausschneiden" zuvor mit den gleichen Einstellungen ausgeführt wurde, kann es so aussehen, als sei nichts passiert. Sie können dies testen, indem Sie den Layer "greenspace_clip" aus der aktiven Karte entfernen und das Werkzeug erneut ausführen. Dieses Mal werden Sie bemerken, dass die resultierende Feature-Class zur Karte hinzugefügt wurde.
Jetzt haben Sie gesehen, wie Python-Code aus dem Geoverarbeitungsverlauf kopiert wird, nachdem das Werkzeug über das Werkzeugdialogfeld ausgeführt wurde. Dies ist nützlich, um mehr über die Syntax von Werkzeugen zu erfahren. Möglicherweise müssen Sie den Code etwas bereinigen, sodass er den Empfehlungen entspricht. Dazu kann das Weglassen von Parametern gehören, die ihre Standardwerte beibehalten können.
Überprüfen
- Python-Code kann verwendet werden, um Geoverarbeitungswerkzeuge auszuführen. Gute Kenntnisse eines Geoverarbeitungswerkzeugs erleichtern das Schreiben dieses Codes.
- Das Python-Fenster bietet mehrere Funktionen, die beim Schreiben von Code helfen, einschließlich verschiedener Eingabeaufforderungen mit automatischer Codevervollständigung und weitere Syntaxhilfe.
- Die Werkzeugparameter bestehen aus erforderlichen und optionalen Parametern. Optionale Parameter, die ihre Standardwerte behalten, können im Code weggelassen werden. Wenn ein optionaler Parameter verwendet werden muss, gibt es verschiedene Optionen, bei Bedarf andere optionale Parameter zu überspringen.
- Die Ergebnisse der Ausführung eines Werkzeugs über dessen Dialogfeld kann in Python-Code exportiert und als Ausgangspunkt für die Ausführung des Werkzeugs mit Python verwendet werden.
In diesem Lernprogramm haben Sie gelernt, wie Geoverarbeitungswerkzeuge im Python-Fenster ausgeführt werden und wie die Hilfe zur Python-Syntax aufgerufen wird. Sie haben mehr über Werkzeugparameter, über erforderliche und optionale Parameter und über das Angeben von Parametern erfahren. Außerdem haben Sie gelernt, wie sich Pfade zu Daten und Geoverarbeitungsumgebungen im Python-Fenster verhalten. Zum Abschluss haben Sie gelernt, wie der Code für ein Geoverarbeitungswerkzeug, das über den Geoverarbeitungsverlauf ausgeführt wurde, in das Python-Fenster kopiert wird.
Auch die Bücher Python Scripting for ArcGIS Pro und Advanced Python Scripting for ArcGIS Pro von Dr. Paul A. Zandbergen, veröffentlicht von Esri Press sind für Sie möglicherweise von Interesse.