Die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Modellergebnisse wird durch mehrere Faktoren eingeschränkt
- Dieses Modell basiert allein auf der Übertragungsmethode, bei der davon ausgegangen wird, dass der gesamte Abfluss an einem bestimmten Ort mit derselben Geschwindigkeit erfolgt. Das Modell berücksichtigt nicht die Speichereffekte des Abflussgebiets. Somit kommt es zu keiner Abflussverbreitung und alle Abflusselemente, die von einer bestimmten Zelle ausgehen, erreichen den Abfluss des Abflussgebietes gleichzeitig. Diese Methode lässt sich nur auf kleine Abflussgebiete mit minimalem Speichereffekt anwenden.
- Bei der Einheitsganglinie handelt es sich um eine lineare Antwortfunktion des Abflussgebietes. Dabei wird davon ausgegangen, dass die zeitliche Basis der Eingangslinie unabhängig vom Abfluss aufgrund verschiedener gleich lang andauernder Regenfälle konstant bleibt. Daher kann die Abflussantwort bei Niederschlag mit einer anderen Abflusstiefe als einer Einheit dadurch ermittelt werden, dass die Abflusstiefe mit den Ordinaten der für die betreffende Dauer entwickelten Einheitsganglinie multipliziert wird.
- Die zum Ableiten eines räumlich verteilten Geschwindigkeitsfeldes beschriebenen Methoden basieren auf einer Reihe von Annahmen. Das Geschwindigkeitsfeld ist räumlich variant, im Hinblick auf Zeit und Ablauf jedoch invariant. Welches Geschwindigkeitsfeld zum Einsatz kommt, hängt von den lokalen konstanten Variablen wie etwa der lokalen Neigung und der beteiligten Fläche flussaufwärts (Abflussakkumulation) ab und nicht von den hinsichtlich der Zeit veränderlichen Variablen wie dem Abfluss oder der Speicherung.
- Dieses Modell basiert auf einem Ansatz ähnlich dem von Clark (1945).[2] Im Modell von Clark wird der Abfluss durch einen reinen Übertragungskanal geroutet, der in einem einzigen Reservoir für das gesamte Abflussgebiet mündet. Das in diesen Lernprogrammen verwendete Modell basiert jedoch auf reiner Übertragung und berücksichtigt keinerlei Speichereffekte. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass dieses Modell Teilflächen innerhalb des Abflussgebietes bis auf Zellengrößendarstellung vorsieht, die als separate Einheiten betrachtet werden, die alle ihre eigene Antwortfunktion am Abfluss des Abflussgebietes haben. Darüber hinaus besitzt das Framework dieses Modells die Flexibilität, die es möglich macht, dass der Niederschlag von Isochronenzone zu Isochronenzone schwankt, während die direkten Abflussganglinien geschätzt werden.